Zwischen Oberem und Unterem Belvedere spannt sich eine streng komponierte Parkachse, die Stadt und Schloss wie mit Lineal verbindet: Terrassen, Wasserbecken und Balustraden führen den Blick stufenweise nach oben, bis die Gloriette-ähnliche Silhouette des Oberen Hauses die Szene krönt.
Drinnen beginnt der goldene Moment: Gustav Klimts Der Kuss leuchtet in einem Saal, der das Bild atmen lässt; daneben entfalten Wiener Moderne, Biedermeier und Secession – von Schiele bis Kokoschka – ein dichtes Panorama aus Linien, Farben und Biografien. Wer den Rundgang klug legt, mischt große Namen mit stilleren Räumen, in denen Porträts, Stadtansichten und Interieurs Wien jenseits der Ikonen erzählen.
Draußen gehört die Zeit dem Gehen: Ein langsamer Parcours verbindet Parterre, Spiegelbecken, Statuen und seitliche Heckenwege; von den oberen Terrassen öffnet sich die Stadt wie ein Tableau – Dächer, Kuppeln, Parkgrün.
Bänke im Halbschatten werden zu Logenplätzen, an denen die Barock-Symmetrie zur Ruhe kommt; im Frühjahr blühen Rabatten, im Sommer spenden Lindenreihen Schatten, im Herbst färben sich Allee und Wasser zu warmen Tönen. Wer tiefer eintauchen will, plant den Wechsel zwischen Oberem und Unterem Haus als zweite Etappe und nutzt den Park als stilles Zwischenspiel.

Praktisch: Zeitfenster für die Sammlungen sichern entspanntes Sehen, Garderobe und Café schaffen Luft zwischen Etappen. Starte – je nach Licht – oben für den Stadtblick und gleite dann abwärts durch Garten und Ausstellungen, oder beginne unten, um den Klimt-Saal als Finale zu setzen. Bequeme Schuhe helfen auf Kies und Stufen; eine Wasserflasche füllst du vor dem Gartenstück.
Für einen runden Abschluss nimmst du dir noch ein paar Minuten an den Becken – Spiegelungen, leiser Wind, und Wien verdichtet sich hier noch einmal: Kunst innen, Geometrie außen, dazwischen ein Weg, der alles verbindet.
